ca. 02.04.2007
Und immer, wenn der Zug aus Berlin in Duisburg oder auch in Düsseldorf ankommt, hoffe ich aus tiefstem Herzen, dass er drin sitzt. Nein, das stimmt nicht; ich hoffe, dass er aussteigt. Als Überraschung für mich weil er doch gemerkt gefühlt hat, dass ich ihn hier so dringend bräuchte. Eigentlich weiß er gar nicht, wann ich die Züge nehme, aber vielleicht hat er mich so geschickt unauffällig gefragt, dass ich mich nicht daran erinnern kann. Wenn ich noch auf dem Gleis stehe und auf den Zug warte, erprobe ich meine Mimik, denn er soll nicht sehen, wie unbeschreiblich glücklich ich wäre, ihn zu sehen. Er weiß schon zu sehr, wie viel ich ihn liebe. Bin ich im Zug, packe ich schnell die Zeitung aus, das würde ihm gefallen, wenn ich morgens schon Zeitung lese. Ich lese aber nicht, sondern schaue aus dem Fenster und suche ihn. Irgendwann kommt er dann. Der Punkt, an dem man merkt, dass er eben nicht kommt und dass es sich niemals so ereignen würde.
Trotzdem male ich mir jeden Tag dieses wunderbare Szenario aus.