Der Himmel war schwarz, weiß und grau. Wie jeden Tag ging sie zur Universität. Doch heute war es anders: Sie fühlte sich betäubt. Seelische und körperliche Taubheit bestimmten ihre Marionetten-artigen Bewegungen. Pausenlos stellte sie sich die Frage, ob es wirklich passiert sei. Sie konnte und wollte es einfach nicht glauben.
Als sie den Campus betrat war kein Mensch da, ausgestorben wie es sonst nur an einem Sonntag sein konnte. Aber es war nicht Sonntag, es war Donnerstag und trotzdem war keiner da. Das Gefühl der Einsamkeit wurde ihr förmlich aufgedrückt. „Nein, das kann nur ein Traum sein! Es wird einer sein. Es muss einer sein!“, versuchte sie sich immer wieder zu beruhigen. Doch dann begann es in Strömen zu regnen. Es war wie ein Tritt ins Gesicht: Eiskalter Regen und es gab noch keine Möglichkeit sich irgendwo unterzustellen. Sie war dem endlosen Regen, der ihren ganzen Leib durchnässte, ausgeliefert. Und es gab auch nichts in ihr, was sie hätte wärmen können. Denn es war kein Traum. Das war die harte, bittere Realität. Sie weinte.